Schwangerschaft

Experten warnen: Wirkstoff "Drospirenon" kann vorübergehende Unfruchtbarkeit auslösen

Kinderwunsch blieb Konstanze F. und Bernd O. lange verwehrt - der Wirkstoff Drospirenon könnte dafür verantwortlich sein

Oer-Erkenschwick Der Wirkstoff "Drospirenon", der im Medikament "Yasminelle" des Arzneimittelherstellers Bayer bereits für ein erhöhtes Thromboserisiko verantwortlich gemacht wird, hat weitere gravierende Auswirkungen: Er soll zu temporärer Unfruchtbarkeit bei Frauen führen, wie unabhängige Forscher herausgefunden haben wollen.

Während heute vor dem Landgericht in Waldshut-Tiengen bereits wegen der erhöhten Thrombosegefahr verhandelt wird, bereitet sich das Landgericht Oer-Erkenschwick auf die im Januar stattfindende Verhandlung wegen der Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit durch das Medikament vor. Die Chancen für die Klägerin Konstanze F. stehen gut. Gutachten mehrerer vereidigter Sachverständiger belegen klar, dass Unfruchtbarkeit eine der häufigsten Nebenwirkungen der drospirenonhaltigen Anti-Baby-Pille "Yasminelle" ist.

"Es konnte in empirischen Studien eindeutig nachgewiesen werden, dass der Wirkstoff Drospirenon vorübergehend unfruchtbar macht", bestätigt auch Laborleiter Prof. Dr. Reinhard Bergfeld auf Nachfrage des Neuländer Boten.

Es war für Konstanze F. ein großer Schock, aber auch eine Erleichterung: Sie und ihr Lebensgefährte Bernd O. hoffen schon seit Jahren erfolglos auf Nachwuchs. Dabei haben sie kaum etwas unversucht gelassen, die Beziehung wäre beinahe daran zerbrochen. Nun kennen sie den Grund: Die Anti-Baby-Pille war dafür verantwortlich. Neben der Hoffnung auf Schadensersatz wollen die beiden auch vor Gericht ziehen, um anderen Paaren in der selben Situation zu helfen.

Die beiden schauen positiv in die Zukunft: Sie wollen nun versuchen, das Medikament vorübergehend wegzulassen und hoffen, dass sich der lang ersehnte Kinderwunsch nun endlich erfüllt. rm

Foto: TawnyNina (veröffentlicht unter Creative Commons Public Domain Licence CC0)